Im Gespräch mit Faik Fetahi, Fetaxid AG, Altbüron

Familienbetrieb mit Substanz und Weitblick

Faik Fetahi, Fetaxid AG, Altbüron

Die Fetaxid AG in Altbüron wurde 1989 von Fehmi und Sara Fetahi gegründet. Mit Faik Fetahi führt die 2. Generation das Familienunternehmen. Dieses hat sich auf den Einbau von fugenlosen Boden- und Wandbeschichtungen spezialisiert. Die 26 Mitarbeitenden der Fetaxid AG verleihen jedem Objekt strapazierfähige und langlebige Beläge mit einer hochwertigen Optik.

Waren schon frühere Generationen in dieser Branche tätig?
Nein. Meine Eltern gründeten 1989 ihre Firma, als ich gerade mal zwei Jahre alt war.

Was motivierte Ihre Eltern zur Geschäftsgründung?
Mein Vater war als Angestellter in diesem Bereich tätig. Mit 26 Jahren war er überzeugt, dass er auf eigene Rechnung arbeiten könnte und eröffnete sein eigenes Unternehmen.

Was bewog Sie, in den Familienbetrieb einzusteigen?
Als ich zur Sekundarschule ging, fragten mich die Eltern, was ich beruflich machen möchte. Bodenleger natürlich, was denn sonst. Zuhause wurde immer über das Geschäft gesprochen, und ich habe alle Hoch und Tiefs hautnah mitbekommen, was mich prägte.

Und wie sah Ihr Werdegang nach der Schule aus?
Für unsere Branche gab es damals keine Ausbildung. Ich schloss die Lehre als Bodenleger ab. Vom Unterlagsboden bis zu den Belägen z. B. Teppich, Parkett oder Vinyl, habe ich gelernt, was am Boden machbar ist. Am 1. September 2006 begann ich als Handlanger, Kellenputzer und Mädchen für alles im elterlichen Betrieb. So arbeitete ich mich von der Pike auf in den Familienbetrieb ein. Nach meinem Abschluss als technischer Kaufmann wechselte ich 2012 in die Bauleitung.

Wie gewinnen Sie Kunden?
In der Branche kennt man unseren Namen. Viele Anfragen kommen über Mund zu Mund Werbung und durch Folgeaufträge von grossen Unternehmen zu uns. Auch dürfen wir auf Empfehlungen von Architekten und Bauleitern zählen.

Welches war das von Ihnen bisher grösste, realisierte Objekt?
Dazu zählen sicherlich das Parking Flughafen Kloten mit 60'000 m2 und das Westside in Bern mit einer ähnlichen Fläche. Derart grosse Flächen bearbeiten wir mit zehn bis zwanzig Mitarbeitenden, um die Termine einzuhalten. Um den Betrieb beim Kunden zu gewährleisten, kann die Bearbeitung einer solchen Fläche bis zu einem Jahr dauern, da nur eingegrenzte Segmente bearbeitet werden können.

Was gab den Ausschlag, dass Sie die Geschäftsführung übernahmen?
Mit 60 Mitarbeitenden an mehreren Standorten waren die ganze Betriebsführung und der administrative Aufwand sehr umfassend geworden. Da eine Umstrukturierung anstand, hat mir mein Vater im Jahr 2015 die Geschäftsführung angeboten. So wurde ich von heute auf morgen zum Unternehmer. Die erste Amtshandlung war die schwierigste. Ich musste die Standorte wieder zentral anlegen mit einem Standort in Altbüron und dies hatte natürlich auch Entlassungen zur Folge. Die Verkleinerung des Teams mit dem Standort in Altbüron hat sich jedoch als die richtige Strategie erwiesen.

Was hilft Ihnen, die schwierigen Aufgaben zu lösen?
Zwei Bauführer unterstützen mich und ich schätze es sehr, dass ich dadurch vom operativen Geschäft entlastet bin. Ohne diese Unterstützung wäre es auch nicht möglich, mein Amt im Gemeinderat im Aufgabenbereich Bildung und Freizeit wahrzunehmen. Weiter sind Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz neben Führungseigenschaften erforderlich.

Wie ist es zur Zusammenarbeit mit der Gewerbe-Treuhand gekommen?
Als sich unser Buchhalter anderweitig orientierte, suchten wir nach Alternativen. Maria Kurmann, Niederlassungsleiterin in Willisau, ist eine Kollegin meiner Mutter. Sie hat uns ihre Mitarbeitende Eveline Vogel empfohlen, welche seither jeden Dienstag an unserem Domizil arbeitet. Sie macht einen sehr guten Job und wir sind sehr zufrieden.

Welche Folgen könnten Ihrem Unternehmen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage erwachsen?
Im Moment spürt unsere Branche noch keine Folgen und unsere Auftragslage ist gut. Abhängig von der weltweiten Zollpolitik könnte es jedoch eintreffen, dass Industriebetriebe Investitionen zurückstellen. Davon wären wir stark betroffen. Wir hatten bereits während Corona zu kämpfen, wegen langen Lieferfristen und teuren Transportkosten. Das war eine schlimme Zeit.

Wohin lenken Sie die Fetaxid AG in den nächsten Jahren?
Ich habe die Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Wir bearbeiten mit unserem Sitz hier in Altbüron und einer konstanten Anzahl von 20 bis 30 Mitarbeitenden die uns erteilten Aufträge. Ich strebe kein neuerliches Wachstum an, da dies mit zu viel Aufwand und Risiken verbunden ist. Wir sind und bleiben ein KMU. Ob unser halbwüchsiger Sohn später in unseren Familienbetrieb einsteigen möchte, wissen wir nicht. Wir werden sehen.

Kontakt: info@fetaxid.ch
www.fetaxid.ch